Ergebnisse der forsa-Befragung zu Hassrede im Netz

Seit 2016 veröffentlicht die Landesanstalt für Medien NRW jährlich eine repräsentative forsa-Umfrage zur Wahrnehmung von Hassrede in der Bevölkerung und auch in diesem Jahr liegen wieder aktuelle Zahlen vor. Auffällig sind dabei vor allem zwei Dinge – erfreulich ist, dass immer mehr Menschen aktiv gegen Hassrede vorgehen, unerfreulicher hingegen ist es, dass besonders häufig die jüngeren Befragten angeben, selbst bereits von Hassrede betroffen gewesen zu sein.

Der Anteil der Befragten, denen Hate Speech im Internet begegnet ist, bleibt mit 76 Prozent auf konstant hohem Niveau. Dabei zeigen sich deutliche altersspezifische Unterschiede bei der Wahrnehmung von Hate Speech im Internet: Je jünger die Befragten sind, desto mehr Hassrede nehmen sie wahr. Und sie sind überdurchschnittlich häufig selbst von Hassrede betroffen. Knapp 40 Prozent der 14- bis 24-Jährigen, die schon Hasskommentare wahrgenommen haben, geben außerdem an, selbst schon einmal von Hassrede betroffen gewesen zu sein.

Über die Jahre zeichnet sich immer deutlicher ab, dass sich Menschen mit Hasskommentaren beschäftigen (2019 – 36%, 2023 – 40%) und mehr Menschen, Hasskommentare bzw. ihren Verfasser bei den Plattformen melden (2019 – 25%, 2023 – 30%). Auch hier sind die jungen Zielgruppen aktiver als die älteren.

Gute Neuigkeiten auch für Strafverfolgung und Medienaufsicht: Trotz leichtem Rückgang des Wertes nehmen immer noch Dreiviertel (75%) der Befragten die strafrechtliche Verfolgung von Hasskommentaren im Netz als wirksamstes Mittel im Kampf gegen diese wahr, direkt gefolgt vom Löschen solcher Kommentare wie es die medienrechtlichen Verfahren vorsehen (71%).